Roland S50

 

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Auszug aus SYNRISE

S-50 / pol spl 4990 (1986)
Schon recht früh brachte ROLAND mit dem S-50 einen recht leistungsfähigen 12-Bit-Sampler auf den Markt, welcher sich auch heute noch in vielen Studios befinden dürfte. Das Besondere dürften die Wandler sein, welche in 16-Bit-Auflösung wandeln und so sicherlich mit an dem überraschend transparenten Klang des 12-Bit-S-50 Anteil haben. Ähnliches bewarb DYNACORD mit den ADS-Samplern ebenfalls (16-Bit-Sampler, 20-Bit-Wandler). Der S-50 ist in seiner reinen Keyboardform nur schwer bis ins Detail programmierbar. Jedoch bietet er die Möglichkeit zum Anschluß eines Monitors an. Dort wird dann die gesamte intern bereits vorhandene Software übersichtlich dargestellt. Sogar ein einfacher Fernseher kann dort angeschlossen werden! Übrigens ist der rückseitig vorhandene Parallelport eine schöne Sache, jedoch völlig nutzlos. SCSI-Medien können hier nämlich NICHT angeschlossen werden. Das ROLAND-eigene Format wurde nie präsentiert. Man muß also schon auf das HD-5 IF zurückgreifen, um dort ein SCSI-Medium anschließen zu können. Als weitere Fernbedienung ist auch das RC-100 einsetzbar. Als schließlich das Digitizer-Tablet DT-100 vorgestellt wurde, mußte eine neue Software her, die schon fast sagenumwobene Version 2.0. Es dürfte heute kaum noch S-50-Modelle ohne diese Softwareversion geben, denn diese wurde GRATIS von ROLAND ausgeliefert. Mit der neuen Version wurde schließlich erst der Anschluß des DT-100 möglich, welcher sicherlich mehr Umsatz einbrachte, als ein kostenpflichtiges Softwareupgrade für den S-50. Bevor wir uns die neuen Möglichkeiten der Version 2.0 ansehen, sei noch die Software SYS-503 Maestro "S" angesprochen. Grundsätzlich ist der S-50 wie so viele andere Sampler auch nichts weiter als ein Computer (möglicherweise ist die Basis des S-50 eine MOTOROLA 68000er-CPU oder ein INTEL 8086er!?). Und so bietet Maestro "S" die Möglichkeit an, neben den vollen Samplingfeatures (lediglich der RAM-Speicher ist natürlich kleiner) auch noch einen Sequenzer vom Schlage eines MC-500 zu generieren. Der Weg der Samplingworkstation, den der ENSONIQ MIRAGE mit seinem noch recht rudimentären Sequenzer aufgezeigt hatte, wurde von ROLAND ebenfalls aufgegriffen. Die Version 2.0 des S-50 brachte schließlich derart viele Neuerungen und Verbesserungen, die den S-50 schon fast zu seinem eigenen Nachfolger hätten werden lassen können. Ein seltener Fall von echter Produktpflege! Die Features: es gibt vier verschiedene Play-Modes; vier verschiedene Patches lassen sich auf vier verschiedenen MIDI-Kanälen und Einzelausgängen zuteilen; der S-50 ist nunmehr 16-fach multitimbral; intern lassen sich nun 32 Patches verwalten (eine Frage des maximalen RAM-Speichers, ob diese Zahl jemals erreicht wird); das DT-100 Digitizer-Tablet kann eingesetzt werden (z. B. für Wellenformzeichnen); es stehen vier verschiedene Digitalfilter zur Verfügung; die Hüllkurven sind wesentlich differenzierter einsetzbar und schließlich soll auch noch die gesamte Bedienung vereinfacht worden sein. Die Softwareversion 2.0 datiert vom 13.04.87. Ohne Zweifel, wer heute günstig und dennoch mit gutem Klang in die Welt des Samplings einsteigen will (und vielleicht noch irgendwo einen alten Fernseher herumstehen hat), der wird mit dem S-50 einen sehr guten Gegenwert bekommen, sofern er denn überhaupt angeboten wird. Viele Musiker haben sich die Möglichkeiten derart zunutze gemacht, so daß sie den S-50 nicht unbedingt aus den Händen geben wollen. Was nützen die besten Stereosampler mit Effekten, wenn die Bedienung nur via Computer möglich wird. Der S-50 bietet halt die Möglichkeit, einen Monitor, eine Fernbedienung (RC-100), ein Digitizer-Tablet (DT-100) und schließlich sogar noch eine Maus (MU-1) anzuschließen. Welcher Sampler in dieser Preisklasse läßt sich sonst noch derart zum "Mini-FAIRLIGHT" aufrüsten!? Die Datenspeicherung erfolgt darüber hinaus auf handelsüblichen 3,5"-Disketten über das eingebaute Laufwerk. Und als kompatible Instrumente sind mit der Expanderversion S-550 und dem 1-HE-Modell S-330 noch zwei weitere Instrumente erschienen, die für Zuwachs in der S-50-Soundlibrary gesorgt haben dürften. Bleibt nur noch zu sagen, daß der S-50 in zwei Designvarianten (erkennbar am Schriftzug "S-50") bekannt ist, wobei die eine nur auf dem Messeprototypen zur Anwendung gekommen sein dürfte. Der SCSI-ähnliche Port auf der Rückseite des S-50 läßt auf eben einen SCSI-Port vermuten, jedoch handelt es sich leider um einen Port, der für Service-Zwecke eingesetzt wird und nirgends näher dokumentiert wird. Die Buchse ist als 25 Pol Sub-D-Buchse ausgelegt. Um weiteren Euphorien ob des digitalen ROLAND-Filters vorzubeugen: im S-50 sind diese nicht in Echtzeit als Festfilter einzusetzen, was sich mit dem Erscheinen des Expander S-550 änderte.